Streaming Audio
- Arno Nell
- 2. Apr. 2016
- 3 Min. Lesezeit
Ein paar Sätze zum Thema Streaming Audio
In den 80er Jahren hat es niemanden interessiert, wenn man sich mit seinem Kassetten-Recorder neben sein Radio gesetzt hat und Musiktitel mitgeschnitten hat. Wer ein bischen bessere Qualität haben wollte, musste sich halt ein ordentliches Bandgerät und ein paar Kabel zulegen. Auch in dieser Zeit schon gab es Musiksender, die gerne in die Titel reingequatscht haben, damit man es möglichst schwer hatte, eine ordentliche Aufnahme zu bekommen.
In den 90ern dann mit den Möglichkeiten des Internets und der Entwicklung des - soweit mir erinnerlich ist MP2 eine Entwicklung des Frauenhofer-Instituts - MP3-Standards bekam dann die Musikindustrie ein mächtiges Problem: Jeder konnte mit minimalem Aufwand fast jegliches Musikstück in High-End Qualtität downloaden - und viele Musikportale und Streaming-Sites wurden verfolgt, abgemahnt, schließlich eingestampft. Dies war möglich unter Zuhilfenahme bestimmter Gesetzesanpassungen, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll. Seitdem ist das Zuverfügungstellen von MP3's (Upload, Verlinkung, Streaming, päckchenweise Zurverfügungstellung usw.) eine strafbare Handlung basierend auf dem Urheberrecht. Auf die Schwierigkeiten im Zusammenhang mit dem Nachweis des Urheberrechts brauche in an dieser Stelle ebenfalls nicht weiter einzugehen, außer der Anmerkung, dass es im Einzelfall nicht allzu leicht sein dürfte, die Urheberschaft einer Folge von Einsen und Nullen ('Software') zu beweisen.
Tatsache ist, dass bis zum heutigen Tage der Mitschnitt von Audio-Dateien jeglicher Art - solange die Quelle selbst legal ist - für private, eigene Zwecke (Backup) völlig legal ist.
Streaming-Dienste bieten nun -natürlich weitgehend gebührenpflichtig - Musikdateien zum Hören - und teilweise zum Besitzen - an. Der Interpret, die 'Plattenfirma', die Musikindustrie, der Plattformbetreiber und alle drumherum müssen bezahlt werden.
Gleichzeitig wird natürlich versucht, das Mitschneiden zu erschweren. Der Grund ist wiederum klar. Wenn man einen Stream mitgeschnitten hat, könnte man ihn 'verschenken, verleihen, verkaufen' was-auch-immer.. und das wäre dann nicht mehr legal.
Die nächste Geschäftsidee folgt auf dem Fuße: Viele versuchen nun, das nicht mitgelieferte Mitschneiden&Speichern-Tool kostenpflichtig zu verticken. Beispiele sind z. B. Wondershare TunesGo (etwa 56 Euro) und Apowersoft Streaming Audio Recorder Pro (etwa 40-60 Euro).
Weiterhin gibt es Websites, die den Mitschnitt durch Übermittlung eines Links auf Ihre Website anbieten sowie Browser-Addons (Vorsicht!).
Nach aktuellen Informationen und Recherchen gehen Streaming-Dienste gegen diese Website-Anbieter gerade mit den zur Verfügung stehenden Mitteln vor. AGB-Verstöße (wenn man denn die AGB anerkannt haben sollte) kommen infrage, ebenso Verstöße gegen das deutsche/europäische Urheberrecht, wenn Dritte (der Anbieter) im Auftrag (des Nutzers) eine Kopierhandlung vornehmen sollte.
Soweit mir bekannt ist, ist jedoch das Zurverfügungstellen von Software, die Audio-Mitschnitte davon macht, was ich gerade höre, in keiner Weise straftbar. Wer schonmal Aufnahmen von einem Mikrofon, von einem Keyboard, von einem Radio-Sender gemacht hat, weiss jedenfalls rudimentär, dass das ja eigentlich in unsere 'Windows'-Umgebung schon miteingebaut ist.
Um an die Mixer- bzw. Midi-Schnittstelle zu kommen ist oft ein kleiner Trick erforderlich. Jeder, der Böses dabei denkt, warum Firma Microsoft uns das so schwer macht, mag mal zum Thema goo....suchen Guckt euch mal in Euren Aufnahmegeräten mit Rechtsklick die deaktivierten Geräte an und aktiviert diese. Wenn immer noch nicht da ist, was Ihr sucht, dann guckt einfach mal hier
http://www.coolrecordedit.com/Tutorials_Recording_How_To_Change_The_Audio_Source_in_Vista.html
Nun ist noch zu checken, dass der Audio-Stream tatsächlich über das nun als Standard-Gerät zu markierende Aufnahmegerät läuft. Ausprobieren hilft, Standardgerät ändern, fertig.
Als letztes brauchen wir noch einen Recorder. Der darf gerne kostenfrei sein, soll uns nicht ausspionieren, keine Software installieren, die wir nicht wollen, wenig oder keine Werbung anzeigen. Wenn man ein bischen aufpasst beim Installieren und die nicht gewünschten Zusatz-Apps ablehnt ('decline') sollte das Programm Free Sound Recorder eine Möglichkeit sein. Die Download-Seite ist hier:
http://www.freesoundrecorder.net/h01_free_sound_recorder_how_to_record_any_sound.php
Und noch einen ganz wichtigen Disclaimer:
Das Nutzen dieser Software, um etwas das ich gekauft bzw. legal erworben habe auf meiner Festplatte zu speichern sollte legal sein.
Das Nutzen dieser Software, um Kopien irgendwo zur Verfügung zu stellen ist nach aktueller Rechtsprechung illegal!
Legale Quelle: Eigenbedarf als Backup. AGBs beachten, sofern diese gültig sein sollten!
Viel Spaß und so.
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